Die Haarverpflanzung ist zwar ein minimalinvasiver Eingriff, der aber trotzdem Wunden hinterlässt.
Die frühe Heilungsphase ist sehr wichtig, damit die Grafts gut anwachsen können und das Ergebnis nach Ihren Vorstellungen ausfällt.
Was Sie bei der Heilung nach einer Haartransplantation beachten müssen und wann der Heilungsprozess abgeschlossen ist, haben wir hier kompakt für Sie zusammengefasst.
Phasen der Heilung nach einer Haartransplantation
Bei der FUE-Haartransplantation sticht der Arzt mit einer Hohlnadel kleine Kanäle in die Kopfhaut, aus denen die Grafts entnommen bzw. im Empfängerbereich wieder eingesetzt werden.
Diese kleinen Wunden brauchen Zeit, um zu heilen. Wie läuft die Heilung nach der Haartransplantation ab?
1. Phase: Die 48 Stunden nach der Haartransplantation
In den ersten Stunden nach der Haartransplantation wirkt das Narkosemittel noch nach und Sie sollten keine Schmerzen verspüren.
Diese Phase ist die wichtigste für gute Anwachsraten. Die transplantierten Haare liegen lose in den Haarkanälen und können leicht wieder herausfallen. Jetzt kommt es auf das richtige Verhalten des Patienten an:
- Keine engen Pullover über den Kopf ziehen
- Nicht duschen/Haare waschen
- In der Nacht erhöht auf einem Nackenkissen schlafen
- Keine engen Kopfbedeckungen tragen
- Alkohol/Zigaretten vermeiden
- Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden

2. Phase: Schwellungen im Stirn- und Gesichtsbereich
In den Tagen nach der Haarverpflanzung kann es zu Schwellungen auf der Stirn kommen, die sich bis in das Gesicht ziehen. Der Grund dafür ist das Narkosemittel, das zusammen mit einer Trägerflüssigkeit am Tag der OP in die Kopfhaut gespritzt wird. Dieses muss im Anschluss vom Körper abgebaut werden, was einige Tage dauern kann.
Tipp: Um zu verhindern, dass sich die Schwellung zu stark in den Gesichtsbereich ausbreitet, können Sie ein enganliegendes Stirnband tragen. Dieses darf natürlich nicht die transplantierten Haare berühren.
3. Phase: Bildung von Blutkrusten
Etwa 48 Stunden nach dem Eingriff sind die Haarwurzeln in der Kopfhaut verankert. Über den Einstichkanälen bilden sich kleine Blutkrusten, die Sie auf keinen Fall entfernen dürfen. Sie schützen die Kopfhaut von Keimen und Entzündungen. Außerdem könnten Sie die Haarwurzeln versehentlich lösen, wenn Sie die Blutkrusten entfernen.
4. Phase: Spannungsfühle auf der Kopfhaut
Viele Patienten spüren in den ersten ein- bis zwei Wochen nach der Haartransplantation ein unangenehmes Spannungsgefühl auf der Kopfhaut. Linderung verschaffen dabei spezielle Lotionen, die Sie vorsichtig auf die Kopfhaut auftragen können.
5. Phase: Ablösen der Blutkrusten & Juckreiz
Etwa 14 Tage nach der Haartransplantation lösen sich die Blutkrusten von der Kopfhaut. Dies kann einen unangenehmen Juckreiz auslösen. Auch hierbei helfen wieder spezielle, juckreizlindernde Lotionen. In jedem Fall dürfen Sie nicht kratzen!
6. Phase: Die Haare fallen wieder aus
Zwei bis vier Wochen nach dem Eingriff fallen die transplantierten Haare – aber nicht die eingesetzten Haarzwiebeln – wieder aus. Haarausfall nach Haartransplantation & Shockloss sind bekannte Phänomene während der Heilung nach einer Haartransplantation, auf die Sie sich einstellen müssen.

7. Phase: Juckreiz, Spannungen und Rötungen verschwinden
Nach einem Monat sollten unangenehme Nebenwirkungen wie der Juckreiz, die Rötungen auf der Kopfhaut, Schwellungen und Spannungsgefühle vollkommen verschwunden sein.
8. Phase: Die Haare wachsen wieder
Bei den meisten Patienten wachsen die Haare nach etwa drei Monaten wieder. Zunächst kann das Wachstum noch ungleichmäßig sein, so dass Sie ihre Haare vorsichtig mit einer Schere auf die gleiche Länge bringen müssen.
Tipp: In dieser Phase der Heilung nach einer FUE Haartransplantation können Sie mit Streuhaar optisch nachhelfen. Dieses überdeckt die noch kahlen Stellen und gibt Ihnen mehr Selbstbewusstsein beim Blick in den Spiegel.
Habe ich Schmerzen nach der Haartransplantation?
Den Eingriff an sich nehmen die meisten Patienten als absolut schmerzfrei wahr, da er unter Betäubung stattfindet. Lässt die Betäubung nach, dann kann es je nach individuellem Schmerzempfinden der Patienten zu leichten Schmerzen kommen. Diese lassen sich aber mit üblichen Schmerzmitteln gut in den Griff bekommen.
Wann geht die Rötung nach der Haartransplantation weg?
Wie lange die Rötung auf der Kopfhaut nach einer Haartransplantation dauert, ist von individuellen Faktoren abhängig. Je nachdem, wie groß das Areal ist und auch wie gut sich der Patient an die Ruhephase hält, beeinflusst den Heilungsverlauf.
Auch der Hauttyp spielt dabei eine Rolle. Bei sehr hellhäutigen Menschen sind Rötungen länger sichtbar als beispielsweise bei südländischen Hauttypen. In der Regel sind Rötungen nach der Haartransplantation innerhalb von 3 bis 6 Monaten wieder verschwunden.
Wie kann ich die Heilung nach der Haartransplantation unterstützen?
Damit der Heilungsprozess nach der Haarverpflanzung für Sie so angenehm wie möglich wird, müssen Sie auf Ihr Verhalten nach der Haartransplantation achten. Halten Sie sich unbedingt an die Vorgaben des Arztes, vermeiden Sie Alkohol und Zigaretten sowie schweißtreibende Aktivitäten.

Außerdem sollten Sie auf Sauna, Solarium und Schwimmbäder nach einer Haartransplantation verzichten. Schützen Sie Ihre Kopfhaut so gut wie möglich vor Staub, Schmutz, Schweiß und UV-Strahlung, um den Heilungsverlauf nicht zu gefährden.
Wie lange sieht man eine Haartransplantation?
Der Eingriff verursacht naturgemäß optische Spuren, die einige Zeit sichtbar bleiben. Die Krusten auf der Kopfhaut verschwinden nach 2 Wochen, Rötungen sind etwas länger sichtbar. Sie können in dieser Zeit Kopfbedeckungen tragen.
Wenn die ersten Haare nach etwa 3 Monaten wieder sprießen, dann tragen Sie schon eine schicke Kurzhaarfrisur und die Heilung nach der Haartransplantation ist weitgehend abgeschlossen.
Kann es zu Komplikationen bei der Heilung nach einer Haartransplantation kommen?
Wenn Sie die Eigenhaarverpflanzung von einem erfahrenen Haarchirurgen durchführen lassen, dann sind Nebenwirkungen sehr selten. Dennoch kann es in Einzelfällen zu Störungen im Heilungsverlauf kommen.
Wundheilungsstörungen
In den Bereichen, in denen die Haare entnommen oder eingepflanzt wurden, kann es in seltenen Fällen zu Wundheilungsstörungen kommen. Gelangen Keime und Bakterien in die offenen Haarkanäle, dann können sich diese entzünden.
Blutungen
Der OP-Bereich am Kopf ist besonders gut durchblutet. Aus diesem Grund müssen Sie vor der OP auf Kaffee und blutverdünnende Medikamente verzichten, um die Blutungen durch die Einstiche so gering wie möglich zu halten.
Taubheitsgefühle
Das Gefühl der Taubheit gehört zu den üblichen Nebenwirkungen nach einer Haartransplantation. Es verschwindet in den Wochen nach dem Eingriff von allein wieder.
Pickel-Bildung
Bei einigen Patienten bilden sich unschöne, rote Pickel während der Heilung nach einer Haartransplantation. Auch dies gehört zu den üblichen Nebenwirkungen, die von selbst wieder verschwinden
Für die Heilung nach einer Haartransplantation sollten Sie einige Geduld aufbringen. Etwa nach drei Monaten sollten alle unangenehmen Nebenwirkungen verschwunden sein und Sie können sich auf das Endergebnis freuen.
Unterstützen Sie den Heilungsverlauf so gut wie möglich, indem Sie sich an die empfohlenen Verhaltensregeln halten und für eine Weile auf Sport und Genussmittel verzichten. Dann verläuft die Heilung schnell, komplikationslos und für Sie so angenehm wie möglich.