Nach einer Haartransplantation müssen sich die Patienten an einige Vorsichtsmaßnahmen halten, um den Erfolg der Behandlung nicht zu gefährden. Dazu gehört es, die direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf zu vermeiden.
Aber was ist mit Wellnessbehandlungen und Saunabesuchen? Darf ich in die Sauna nach einer Haartransplantation?
Sauna nach einer Haartransplantation: Ist das erlaubt?
Sie lieben es, regelmäßig in die Sauna zu gehen? Dann müssen Sie unmittelbar nach der Haartransplantation leider erst einmal darauf verzichten
Warum darf ich nach der Haarverpflanzung nicht in die Sauna?
Sollten Sie die Sauna nach diesem Eingriff zu früh wieder besuchen, dann können im schlimmsten Fall die transplantierten Grafts wieder ausfallen.
Zu den Hauptrisiken bei Saunagängen gehören Entzündungen, die auf der Kopfhaut entstehen können. Während des Eingriffs bilden sich durch das Setzen der Haarkanäle winzig kleine Wunden. Wenn du in die Sauna gehst, dann kann Schweiß in diese Haarkanäle eindringen. In der Schweißflüssigkeit sind wiederum Bakterien enthalten, die Infektionen verursachen und die Wundheilung stören.
Außerdem verschließt der Schweiß die Poren, verhindert die Nährstoffversorgung und damit auch das Anwachsen der transplantierten Haarfollikel.
Die Gefahr des Haarverlustes durch frühzeitige Saunagänge
Die Haarwurzeln werden während des Eingriffs aus dem Spenderbereich entnommen und lose in die gestochenen Haarkanäle gelegt.
Sie sind unmittelbar nach dem Eingriff noch nicht mit der Kopfhaut, den Nervenbahnen und der Blut- und Nährstoffversorgung verbunden. Ein schnelles Anwachsen der Grafts ist daher wichtig, um die Anwachsraten zu steigern. Mit einem Saunagang sind 4 Gefahren verbunden, die diesen Prozess empfindlich stören.
Ersticken der Haarwurzeln
Die Haarwurzeln müssen so schnell wie möglich wieder mit der Vitalstoffversorgung verbunden werden, damit der Heilungsprozess beschleunigt werden kann. Durch den Saunagang bildet sich aber eine dünne Schweißschicht auf der Kopfhaut, die die Poren verschließt. Im schlimmsten Fall ersticken die frisch transplantierten Grafts dadurch. Sie sterben in der Kopfhaut einfach ab.
Abstoßung der Haarwurzeln
Während der Operation sticht der Arzt winzige Haarkanäle in die Kopfhaut, in die kurz darauf die losen Haarwurzeln eingesetzt werden. Dringen über den Schweiß Keime und Bakterien in die Kopfhaut ein, dann kann es in den Haarkanälen zu Entzündungen kommen. Es besteht dann das Risiko, dass die Haarwurzeln abgestoßen werden.
Spannen und Jucken der Kopfhaut
Durch die Hitze in der Sauna kann die Kopfhaut beginnen zu jucken oder zu spannen. Das wiederum führt dazu, dass Sie sich dort kratzen und versehentlich die transplantierten Grafts mit herausreißen.
Aufweichen der Krusten
Direkt nach der Haartransplantation bilden sich auf der Kopfhaut Krusten, die die kleinen Wunden vor Keimen und Bakterien schützen sollen. Durch einen Saunabesuch können diese Krusten aufweichen und dadurch den Weg wieder freimachen für Infektionen.
Ruhe als entscheidendes Erfolgskriterium bei der Haartransplantation
Je mehr Ruhe Sie Ihrer Kopfhaut nach einer Haartransplantation gönnen, desto größer können am Ende auch die Behandlungserfolge sein.
In der ersten Zeit nach dem Eingriff müssen sich die transplantierten Haarwurzeln von dem Eingriff erholen und Zeit haben, störungsfrei anzuwachsen.
Sie als Patient haben die wichtige Aufgabe, für die nötigen Rahmenbedingungen zu sorgen. Dazu gehört eben auch der Verzicht auf Saunagänge nach der Haartransplantation.
Sonnenbäder, Solarium und Dampfbäder nach der Haartransplantation
Ihr Arzt wird Ihnen nach der Haartransplantation nicht nur von der Sauna, sondern auch von Sonnenbädern, Solarium-Besuchen und Dampfbädern abraten.
Denn alles, was schweißtreibend ist, hat denselben Effekt wie die Sauna.
Sowohl der Empfänger- als auch der Spenderbereich sind nach der Haartransplantation kahlrasiert. Dadurch haben es Schweißperlen noch leichter, in die Poren einzudringen und dort Entzündungen zu verursachen.
Damit sind auch lange Aufenthalte in der Sonne ohne Kopfschutz sowie Solarium-Besuche tabu.
Wie lange darf ich nach der Haartransplantation nicht mehr in die Sauna?
Die grundsätzliche Empfehlung lautet, etwa 4 bis 6 Wochen nach der Haartransplantation die Sauna zu vermeiden. Dasselbe gilt auch für das Solarium. Das ist das Minimum, das Sie einhalten müssen, um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden. Im Rahmen der Nachsorge wird regelmäßig überprüft, wie weit der Heilungsprozess vorangeschritten ist. Ihr Arzt gibt Ihnen dann das Go für den nächsten Saunabesuch.
Hinweis: Sollten Sie beim ersten Saunabesuch nach der Haartransplantation Spannungen oder Schmerzen in der Kopfhaut verspüren, dann brechen Sie den Saunagang ab. Gehen Sie langsam an die Sache heran und gewöhnen Sie Ihre Haut nach und nach wieder an die Temperatur und das Klima in der Sauna.
Fazit: Sauna nach der Haartransplantation ist schädlich
Auch wenn Sie Ihre Gewohnheiten wie regelmäßige Saunagänge lieben: Nach der Eigenhaartransplantation müssen Sie erst einmal darauf verzichten.
Durch schweißtreibende Aktivitäten wie Solarium-Besuche oder eben die Sauna bildet sich ein Schweißfilm auf der Kopfhaut, der den Heilungsverlauf behindert, die Poren verstopfen und es kann im schlimmsten Fall zum Absterben der transplantierten Haarwurzeln kommen.
Gönnen Sie Ihrer Kopfhaut mindestens 6 Wochen nach dem Eingriff die nötige Ruhe – dann können die Grafts gut anwachsen und schnell kräftige und gesunde Haare ausbilden. Der Verzicht auf die Sauna nach der Haartransplantation wird sich in jedem Fall für Sie lohnen.