Immer mehr Männer entscheiden sich für eine Haartransplantation, um schütteres Haar nachhaltig und erfolgreich wieder zum Wachsen anzuregen. Wir klären über den genauen Verlauf einer Haartransplantation auf und geben dabei Auskunft über die nötige Vorbereitung und die Wachstumsphasen der Haarpracht nach der Behandlung.
Haartransplantation: Dauer, Voraussetzungen und Co.
Bei einer Haartransplantation werden Haarfollikel, auch Grafts genannt, vom Kopf oder Körper extrahiert und an kahlen Stellen wieder eingepflanzt. Je nach gewünschter Technik werden die Haare in Streifen oder einzeln entnommen und anschließend mit Pinzetten fein säuberlich in kleine Einsatzkanäle gesetzt und fixiert.
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Zum Thema Haartransplantation & Haarausfall teilt unser HT Experte Clemens Weber auf seinem YouTube-Kanal:
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Vorab muss dabei in einem umfassenden Beratungsgespräch geklärt werden, wie viele Haare verpflanzt werden und ob der Patient sich überhaupt für eine Behandlung eignet. Grundsätzlich ist eine Haartransplantation bei jedem Patienten ab 20 Jahren möglich, der unter anlagenbedingtem Haarausfall leidet und noch über genügend Eigenhaar verfügt. Ob es jedoch Sinn macht, in so jungen Haaren bereits Haare verpflanzen zu lassen, muss gut überlegt sein.
Die Behandlung ist ein medizinischer Eingriff, der in der Regel an einem Tag durchgeführt wird. Die Dauer einer Haartransplantation liegt etwa zwischen sechs und neun Stunden. Manchmal muss auch ein zweiter Tag eingeplant werden. Die Transplantation wird dabei ambulant und unter lokaler Betäubung durchgeführt, und der Patient kann die Klinik direkt danach schon wieder verlassen. Heutzutage werden hauptsächlich zwei moderne Techniken der Haartransplantation von Chirurgen angewendet, auf die wir im Folgenden etwas näher eingehen.
Die FUT Haartransplantation: Ablauf
Bei der Follicular Unit Transplantation (FUT) Methode wird mittels eines Skalpells ein langer Hautstreifen vom Hinterkopf entfernt. Aus diesem Streifen werden anschließend einzelne Spenderhaare herausgeschnitten und unter dem Mikroskop präpariert, bevor sie im Empfängerbereich wiedereingesetzt werden. Zwar bleibt am Hinterkopf eine Narbe zurück, doch diese kann mit den umliegenden Haaren überdeckt werden. Das Tragen von sehr kurzen Haaren ist dann jedoch häufig nicht mehr möglich.
Die FUE Haartransplantation: Ablauf
Die Follicular Unit Extraction (FUE) Technik hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass einzelne Grafts aus dem Spenderareal entnommen werden, jedoch nicht weiter unterteilt werden müssen. Nachdem die follikularen Haareinheiten sortiert und vorbereitet werden, können sie an den betroffenen Stellen verpflanzt werden. Bei dieser Methode bleibt keine sichtbare Narbe zurück und, da die entstandenen Öffnungen so klein sind, verheilen sie in der Regel ohne Probleme und sehr schnell. Die FUE Technik wird daher auch als minimal invasiv bezeichnet.
Vorbereitung auf die Haartransplantation
Vor der Behandlung ist es wichtig, dass Sie Ihr Haar nicht kurz scheren, sondern möglichst etwas wachsen lassen, damit der Arzt die Haareigenschaften wie z.B. Wuchsrichtung, Farbe, Form etc. genau einschätzen kann. Wenn chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck- und Magenprobleme oder Gefahr auf Herzinfarkt vorliegt, sollte dies dem behandelnden Chirurgen unbedingt vorher mitgeteilt werden.
Zwei Tage vorher
Mindestens zwei Tage vor der Behandlung dürfen die Patienten keine Medikamente, insbesondere, Blutverdünner, mehr einnehmen. Aspirin, Alkohol und Zigaretten sind vor der Transplantation ebenfalls tabu. Auch eigene Haarwuchsmittel sollten vor dem Eingriff auf alle Fälle abgesetzt werden.
Am Behandlungstag
Am Tag der Behandlung muss ein ausreichendes Frühstück eingenommen werden, auf Kaffee sollte hingegen möglichst verzichtet werden. Die Haare selbst müssen vor der Transplantation gewaschen werden. Tragen Sie außerdem bequeme, möglichst lockere Kleidung, die nicht über den Kopf ausgezogen werden muss. Wir empfehlen zudem, eine lockere Mütze mitzubringen, um den Kopf nach der Behandlung bedecken zu können.
Verlauf nach der Haartransplantation: Wachstumsphasen der Haare
Der Verlauf des Haarwachstums nach der Haartransplantation lässt sich in unterschiedliche Phasen einteilen.
Einige Wochen nach der Operation fallen die transplantierten Haare in der Regel wieder aus. Während der ersten Tage rötet sich die Haut und es bilden sich Blutkrusten, um die Einstichstellen zu schützen, was dem Gewebe hilft, sich zu regenerieren. Mehr über das richtige Verhalten nach einer Haartransplantation erfahren Sie hier.
Nach etwa zehn Tagen fallen diese Krusten dann ab und die Rötungen verblassen. Der Heilungsprozess an sich ist dann nach etwa zwei Wochen abgeschlossen.
Zwei bis sechs Wochen nach der Behandlung
Nach etwa zwei bis sechs Wochen kommt es zum sogenannten Schockhaarausfall, bei dem das Haar aus den transplantierten Wurzeln wieder ausfällt. Das ist jedoch kein Grund zur Beunruhigung und vollkommen normal. Die Ursache dafür ist lediglich ein temporärer Sauerstoffmangel, bevor die Haare in die Ruhephase übergehen. Die verpflanzten Haarwurzeln entfalten sich dabei aber trotzdem.
Nach drei Monaten
Ungefähr drei Monate nach der Haartransplantation sieht man erste Teilergebnisse und die Haare beginnen wieder zu wachsen. Anfangs entsteht jedoch noch eher ein flaumartiger Haarwuchs und die Haare sind besonders dünn und fein. Wie schnell das Wachstum voranschreitet, hängt jeweils von den individuellen Merkmalen des Patienten ab.
Sechs Monate nach der Haartransplantation
Ab dem 6. Monat nach der Behandlung findet ein stärkeres und strukturierteres Haarwachstum statt. Die Haare nehmen an Dicke, Stärke und Festigkeit zu und von Monat zu Monat ist in der Regel eine deutliche Verbesserung zu sehen.
Nach zehn bis zwölf Monaten
Nach dieser Zeit sind nahezu alle Haare wieder nachgewachsen und haben eine stabile und dicke Konsistenz. Das Haar ist jetzt stark und gleichmäßig. Nach zwölf Monaten sollte das Endresultat dann erreicht sein.