Nach einer Haartransplantation beobachten die Patienten ihren Kopf und den Transplantationsbereich meistens sehr genau. Manchmal fällt ihnen dabei auf, dass in der Kopfhaut kleine Risse entstanden sind.
Dieses Phänomen kommt häufig vor und ist kein Grund zur Beunruhigung.
In diesem Beitrag lesen Sie alles Wissenswerte darüber, wie es zu kleinen Rissen und Sprüngen in der Kopfhaut nach der Haartransplantation kommt und was man am besten dagegen tun kann.
Risse Nach Haartransplantation: Wann treten sie auf?
Die meisten Patienten bemerken die Rissbildung in den ersten Tagen nach der Haartransplantation, wenn sich die Schuppen auf dem Kopf bilden und die Kopfhaut intensiv mit dem Heilungsprozess beschäftigt ist. Während der Behandlung und der Nachsorge können aber auch im späteren Heilungsverlauf immer mal wieder kleine Unregelmäßigkeiten entstehen, die kein Grund zur Beunruhigung sind.
Wie kommt es zu Rissen und Sprüngen im transplantierten Bereich?
Das Phänomen von Rissen in der Kopfhaut nach einer Haartransplantation lässt sich am besten mit einem trockenen Wüstenboden vergleichen. Durch die fehlende Feuchtigkeit bilden sich Risse in der Oberfläche. Auch trockene Kopfhaut kann sich ausdehnen. Aufgrund der Dehydration entstehen die typischen Sprünge im transplantierten Bereich. Es ist wichtig, die möglichen Risiken und Komplikationen einer Haartransplantation zu berücksichtigen, einschließlich der richtigen Pflege der Kopfhaut und der Verwendung von Lokalanästhetika, um ein natürliches Ergebnis zu gewährleisten und die Risiken zu minimieren.
Das sind die Gründe für trockene Kopfhaut nach der Haartransplantation
Während der Haartransplantation werden der Kopfhaut mit einer Hohlnadel viele kleine Verletzungen zugefügt. Diese Miniwunden müssen anschließend heilen. Während des Heilungsprozesses bilden sich Schuppen im transplantierten Bereich, die die Wunden zunächst verschließen, um sie vor Keimen und Bakterien zu schützen. Diese sogenannten haartransplantation krusten fallen nach der vollständigen Heilung der Kopfhaut von alleine aus und sollten keinesfalls aktiv entfernt werden. Es kann sonst passieren, dass Sie versehentlich die transplantierten Haare entfernen.
Durch den Heilungsprozess ist oftmals auch die Talgproduktion der Kopfhaut vorübergehend eingeschränkt. Es entsteht ein Mangel an Ölen, die Haut trocknet aus und neigt zur Rissbildung.
Kein Grund zur Sorge: Die Haare wachsen trotzdem
Auf den ersten Blick scheint es so zu sein, dass in dem Bereich, in dem sich die Risse bilden, keine Haare mehr wachsen. Das ist aber nicht so und sollte auch kein Grund zur Sorge sein. Es handelt sich nur um ein optisches Phänomen und hat keinen Einfluss auf das Ergebnis der Haartransplantation. In der Regel wird das Haarwachstum durch das Auftreten von Rissen nicht beeinträchtigt.
Was kann ich gegen diese Risse nach der Haartransplantation tun?
Kruste und Risse sind eindeutige Zeichen für einen Feuchtigkeitsmangel nach einer Haartransplantation. Daher ist es in diesem Fall wichtig, die Kopfhaut zu befeuchten und ihr Feuchtigkeit zurückzugeben. Am besten gelingt dies mit einer guten, feuchtigkeitsspendenden Creme oder Körperlotion.
Welche Pflegeprodukte eignen sich für die Pflege der gerissenen Kopfhaut?
Verwenden Sie am besten eine Lotion, die speziell für gereizte Haut und die Pflege von Haar und Kopfhaut entwickelt wurde. Sie sollte beruhigend auf die Haut wirken und vor allem feuchtigkeitsspendend sein. Sehr gut sind natürliche Öle gegen den Feuchtigkeitsverlust. Arganöl, Jojobaöl oder Mandelöl können die Kopfhaut pflegen, ohne sie zu reizen und Feuchtigkeit einschließen.
Besonders geeignet für die Pflege der Kopfhaut nach einer Haartransplantation sind Pflegeprodukte mit Dexpanthenol, auch bekannt als Provitamin B5. Dabei handelt es sich um einen wirksamen Inhaltsstoff, der die Haut beruhigt, Feuchtigkeit spendet und die Regeneration nach dem Eingriff unterstützt.
So gehen Sie bei der Pflege der Kopfhaut richtig vor
Insbesondere in den ersten Tagen nach der Haartransplantation sollten Sie noch besonders vorsichtig sein bei der Kopfhautpflege. Die transplantierten Haare müssen erst richtig anwachsen und können noch leicht versehentlich ausgerissen werden.
1. Pflegelotion auftragen
Tragen Sie vorsichtig eine dünne Schicht der Lotion auf die Kopfhaut im transplantierten Bereich auf. Der Transplantationsbereich sollte am Ende vollständig mit der Creme bedeckt sein.
2. Mehrmals täglich wiederholen
Je nachdem, wie ausgeprägt die Trockenheit auf Ihrer Kopfhaut ist, sollten Sie den Vorgang mehrmals täglich wiederholen.
3. Heilung der Kopfhaut
Durch die regelmäßige Versorgung der Kopfhaut mit Feuchtigkeit zieht sie sich wieder zusammen und die Risse verschwinden. Während des Heilungsprozesses bildet sich Schorf, der die Haut und die transplantierten Haarfollikel schützt. Lassen Sie den Schorf von selbst abfallen, um die Heilung und das Ergebnis der Haartransplantation nicht zu beeinträchtigen.
Wann sind die Rillen in der Kopfhaut verschwunden und welches Endergebnis ist zu erwarten?
Wenn Sie sich an diese Pflegehinweise halten, dann sind die Risse und Sprünge in der Kopfhaut nach etwa 10 bis 14 Tagen vollständig verheilt. Nach dieser Zeit beginnt nämlich die sogenannte Epithelisierung, bei der neue Epithelzellen in der Haut entstehen, die die äußere Schicht der Haut und Schleimhäute bilden. Dieser Prozess wird immer dann in Gang gesetzt, wenn die Haut offene Wunden oder Verletzungen schließen muss, wie sie auch bei einer Haartransplantation entstehen. Etwa nach zwei Wochen hat sich die Haut üblicherweise wieder vollständig regeneriert und es ist nichts mehr von Rissen oder Rillen zu merken.
Nachdem die Haut geheilt ist und sich alle Schuppen gelöst haben, beginnen auch die transplantierten Haare zu wachsen. Allerdings brauchen Sie dafür noch etwas Geduld. Üblicherweise fangen die transplantierten Follikel nach etwa 4 bis 6 Monaten an, wieder neue Haare zu produzieren. Wurde die Haartransplantation von einem erfahrenen Spezialisten durchgeführt, dann können Sie sich auf ein natürliches Endergebnis freuen, bei dem weder Narben noch Risse mehr erkennbar sind. Haartransplantationen sind in der Regel erfolgreich, können jedoch auch Komplikationen wie postoperativen Haarausfall oder unerwünschte Effekte mit sich bringen.