Stehen Sie dem Thema Haartransplantation skeptisch gegenüber?
Dann sind Sie nicht allein, denn es handelt sich immerhin um einen operativen Eingriff, der ganz nebenbei auch Kosten verursacht.
Wer unter Haarausfall leidet, sucht daher vermutlich zunächst nach Alternativen zu einer Haartransplantation. Welche Möglichkeiten es gibt und ob diese Erfolg versprechen, lesen Sie im nachfolgenden Beitrag.
Natürliche Mittel gegen Haarausfall einsetzen
In Drogerien und Apotheken werden über 40 Produkte verkauft, die als Alternative zur Haartransplantation angeboten werden und neuen Haarwuchs versprechen. Dazu gehören unter anderem:
- Shampoos gegen Haarausfall
- Vitamine
- Präparate mit Brennnesseln
- Arganöl
Wir wirksam sind natürliche Mittel bei Haarausfall?
Diese Mittelchen können aber nur dann überhaupt wirksam sein, wenn die Ursache des Haarausfalls beispielsweise in einem Vitaminmangel liegt. Zu den Hauptursachen des Haarverlustes gehört aber der erblich bedingte Haarausfall.
Dabei reagiert die Haarwurzel empfindlich auf das körpereigene Hormon DHT (Dihydrotestosteron). Infolgedessen degenerieren die Wurzeln und fallen aus. An diesem Prozess können Naturpräparate leider nichts ändern; daher sind sie bei erbliche bedingtem Haarausfall unwirksam.
Medikamente als Alternative zur Haartransplantation
Es sind einige Wirkstoffe bekannt, die bei Haarausfall eingesetzt werden.
Medikamente mit Finasterid gegen Haarausfall
Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die den Wirkstoff Finasterid enthalten und teilweise auch erfolgreich bei Haarausfall eingesetzt werden. Finasterid-Medikamente müssen jedoch rechtzeitig eingenommen werden; sind die Haarfollikel bereits zerstört, dann hilft auch dieser Wirkstoff nicht mehr.
Nachteile des Wirkstoffes
Finasterid hat entscheidende Nachteile. Es häufen sich die Berichte über schwere Nebenwirkungen wie Depressionen, Schlafstörungen und Potenzprobleme. Außerdem muss das Medikament dauerhaft genommen werden, damit es weiterhin wirkt. Das kann einerseits gesundheitliche Spätfolgen nach sich ziehen und ist andererseits auch ein Kostenfaktor.
Medikamente mit Minoxidil gegen Haarausfall
Minoxidil wird heute vorrangig bei erblich bedingtem Haarausfall eingesetzt. Er kann durch dieses Medikament verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Medikamente mit Minoxidil können sowohl von Männern als auch von Frauen eingenommen werden.
Nachteile des Wirkstoffes
Minoxidil ist blutdrucksenkend und sollte daher nur nach ärztlicher Absprache eingenommen werden. Außerdem sind auch hier zahlreiche Nebenwirkungen bekannt. Dazu gehören leichte Nebenwirkungen wie das Jucken der Kopfhaut.
Zu den schwereren Nebenwirkungen zählen Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden sowie Blutarmut und Lungenveränderungen. Auch Minoxidil muss dauerhaft eingenommen werden, was einerseits gesundheitsschädlich ist und andererseits auch langfristig Kosten verursacht.
Die PRP-Behandlung zur Stärkung der Haarfollikel
Die PRP-Behandlung ist eine Eigenblutbehandlung zur Therapie von Haarausfall. Der Patient muss dabei eine Blutprobe abgeben, aus der mithilfe von Zentrifugalkraft plättchenreiches Plasma gewonnen wird. Dieses wird in die Kopfhaut injiziert und soll dort neue, kleinste Blutgefäße bilden und die Haarfollikel reaktivieren.
Die Therapie wird bei den häufigsten Formen des Haarausfalls eingesetzt, beispielsweise bei hormonell oder auch genetisch bedingtem Haarausfall. Da es sich um einen körpereigenen Stoff handelt, können Nebenwirkungen so gut wie ausgeschlossen werden.
Tipp: Die PRP-Behandlung wird Patienten empfohlen, die kurz vor einer Haartransplantation stehen. Das eigene Blutplasma enthält wichtige Nährstoffe, um das Haarwachstum nach der Transplantation der Follikel zu unterstützen und auch den Erhalt der Haarfollikel zu fördern.
Microneedling zur Förderung der Durchblutung der Kopfhaut
Mithilfe der Mikronadelbehandlung soll die Durchblutung der Kopfhaut angeregt werden. Dafür wird ein sogenannter Lifting-Pen eingesetzt, der winzige Verletzungen in der Kopfhaut verursacht.
Dadurch wird die Durchblutung und damit auch die Sauerstoffversorgung der Kopfhaut aktiviert. Die um den Einstich herumliegenden Haarfollikel sollen damit gestärkt und wieder stärker zur Haarproduktion animiert werden.
Ist die Pigmentierung der Kopfhaut eine Alternative zur Haartransplantation?
Es ist nicht möglich, einzelne Haare auf die Kopfhaut zu tätowieren und damit ein realistisches Ergebnis zu erzielen. Allerdings sind spezielle Methoden entwickelt worden, die die Illusion von vollem, aber rasiertem Haar erzeugen sollen. Diese Alternative zur Haartransplantation eignet sich daher wenn überhaupt nur für Männer. Die Kopfhaut wird dabei mit einem Mittel tätowiert und verdunkelt, das nicht permanent ist. Optisch hat der Kopf später den Anschein, als wenn die ausgefallenen Haarwurzeln noch vorhanden sind. Es muss regelmäßig nachgebessert werden.
Gibt es eine echte Alternative zur Haartransplantation?
Alle hier genannten Methoden sind nicht effektiv und wirksam, haben schwere Nebenwirkungen oder verursachen langfristig Aufwand und Kosten.
Wer nach einer dauerhaften Lösung gegen Haarausfall sucht, der kommt um eine Haartransplantation nicht herum.
Dank moderner Methoden ist dieser Eingriff minimalinvasiv und verspricht sehr gute Erfolge. Oft reicht ein einzelner Eingriff aus, um dauerhaft wieder volles und gleichmäßig auf dem Kopf verteiltes Haar zu bekommen.