Eine Haartransplantation bringt den meisten Patienten ein ganz neues Lebensgefühl. Mit dem Blick auf das volle Kopfhaar stellt sich ein wachsendes Selbstbewusstsein ein.
Allerdings geht die Haartransplantation auch nicht ganz ohne Nebenwirkungen ab. Eine Begleiterscheinung des Eingriffs ist die trockene Kopfhaut nach der Haartransplantation.
Woher dieses Symptom kommt und wie Sie es lindern können, erklären wir Ihnen im folgenden Beitrag.
Wie fühlt sich die Kopfhaut nach der Haartransplantation an?
Das Gefühl nach der Haartransplantation beschreibt jeder Patient etwas anders. Patienten mit sehr empfindlicher Kopfhaut spüren leichte bis mittlere Schmerzen und ein Kribbeln auf dem Kopf. Wer weniger empfindliche Haut hat, nimmt ein leichtes Spannungsgefühl ohne Juckreiz wahr.
Warum kommt es zu einer trockenen Kopfhaut nach der Haartransplantation?
Etwa drei Tage nach der Haarverpflanzung bildet sich auf der Kopfhaut ein leichter Schorf, der die Wundstellen verschließt. Darunter kann es zu einem Spannungsgefühl und einem Jucken kommen. Der Grund: Die trockene Kopfhaut.
Schuppenbildung nach der Haartransplantation
Die Schuppenbildung auf dem Kopf ist generell immer ein Zeichen für eine trockene Kopfhaut. Dieses Phänomen tritt nach der Haartransplantation selbst dann auf, wenn Sie zuvor noch niemals an Schuppenbildung gelitten haben.
Die Haarverpflanzung ist ein erheblicher Eingriff in die Kopfhaut, der einen längeren Heilungsprozess erfordert. Es entstehen üblicherweise Krusten und ebenso können Schuppen entstehen, bei denen es sich um abgestorbenes Gewebe handelt.
Führt trockene Kopfhaut zu Haarausfall?
Trockene Kopfhaut und Schuppen können Haarausfall begünstigen. Nach der Haartransplantation handelt es sich aber um ein vorübergehendes Phänomen, das noch kein Grund zur Sorge ist.
Ist juckende Kopfhaut nach der Haartransplantation normal?
Um zu verstehen, warum die Kopfhaut nach der Haartransplantation oftmals juckt, muss man sich den OP-Verlauf genauer ansehen. Sowohl im Spender- als auch im Empfängerbereich werden mit einer Hohlnadel kleine Haarkanäle gestochen, so dass mikrofeine Wunden entstehen.
Der einsetzende Heilungsprozess macht sich durch ein Jucken auf der Kopfhaut bemerkbar. Dies ist ein sehr gutes Signal der Kopfhaut, dass die Grafts nun fest eingewachsen sind.
Was kann ich gegen trockene Kopfhaut nach der Haartransplantation tun?
Trockene, juckende und schuppende Kopfhaut können Sie durch entsprechende Verhaltensregeln verhindern. Nach dem Eingriff müssen Sie sich etwa 4 Wochen lang einschränken und manchmal auch auf liebgewonnene Verhaltensregeln verzichten. Was Sie – auch prophylaktisch schon – gegen trockene Kopfhaut unternehmen können, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Auf Alkohol verzichten
Das Gläschen Wein am Abend oder die Bierrunde nach dem Fußball müssen unmittelbar nach der Haarverpflanzung ausfallen. Alkohol entzieht dem Körper Wasser und der Flüssigkeitshaushalt ist nicht mehr ausgeglichen.
Dadurch werden die Haut allgemein und auch die Kopfhaut ausgetrocknet, was ein Anwachsen der Graft erschwert. Alkohol verdünnt außerdem das Blut, wodurch das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.
Auch die Wundheilung wird durch die beeinträchtigte Blutgerinnung verzögert. Jetzt ist auch das Risiko für Entzündungen durch eintretende Bakterien groß.
Kein Zigarettenkonsum
Auch Zigaretten haben einen negativen Einfluss auf die Heilung der Kopfhaut nach der Haartransplantation. Nikotin verengt die Blutgefäße und behindert dadurch die Sauerstoffversorgung der frisch transplantierten Haarwurzeln. Die gestörte Wundheilung kann ebenfalls der Auslöser für eine trockene Kopfhaut nach der Haartransplantation sein.
Ausreichend Flüssigkeit trinken
Trockene Haut und Kopfhaut sind immer ein Zeichen für einen Flüssigkeitsmangel. Diesem können Sie vorbeugen, indem Sie von vornherein ausreichend Wasser trinken. Das fördert zudem die Durchblutung und kann den Heilungsverlauf unterstützen.
Empfohlene Lotionen verwenden
Um den Juckreiz etwas zu mildern und die Kopfhaut mit Feuchtigkeit zu versorgen, gibt es spezielle Lotionen. Diese sollten Sie regelmäßig auf die Kopfhaut auftragen.
Hitze und Sonneneinstrahlung vermeiden
Wenn die Haartransplantation im Sommer durchgeführt wird, dann sollten Sie unbedingt eine direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf vermeiden. Schützen Sie sich immer mit einer Kopfbedeckung, wenn Sie draußen sind. Auch Sauna- und Schwimmbadbesuche sind in dieser Zeit tabu.
Das Mittel der Wahl bei trockener und juckender Kopfhaut ist Geduld. Geben Sie Ihrer Haut Zeit für den Heilungsprozess. Die Austrocknung der Kopfhaut und auch eine mögliche Schuppenbildung sind eine natürliche Begleiterscheinung des Heilungsprozesses.
Tipp: Nie den Schorf auf der Kopfhaut mit der Hand entfernen
Um die Wundkanäle vor eindringenden Bakterien zu schließen, bildet sich in den Tagen nach der Haartransplantation Schorf auf der Kopfhaut. Auch wenn dies kein schöner Anblick ist, sollten Sie diesen Schorf keinesfalls entfernen. Es besteht die Gefahr, dass Sie mit dem Schorf auch die transplantierten Haarwurzeln herausreißen.
Fazit: Wie lange hält die trockene Kopfhaut nach der Haartransplantation an?
Wie lange sich die Kopfhaut trocken anfühlt und spannt, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Die größten Probleme treten in der Regel innerhalb der ersten zwei Wochen auf.
Durch die regelmäßige Anwendung von Lotionen und das sanfte Haarewaschen können Sie das Ablösen der Schuppen fördern und damit auch den Heilungsverlauf beschleunigen.
Achten Sie darauf, regelmäßig Wasser zu trinken und geben Sie nicht dem Impuls nach, zu kratzen. Bei den meisten Patienten ist der Heilungsverlauf nach 3 Monaten vollständig abgeschlossen.