Haarwurzelentzündung: Der verborgene Grund für Haarausfall

Fallen plötzlich die Haare aus, dann ist das zunächst ein Schock.

Um den Haarverlust schnell wieder zu stoppen, müssen die Ursachen geklärt werden. Oftmals steht als Ursache für einen plötzlichen Haarverlust die Diagnose: Haarwurzelentzündung.

Wie sich diese Krankheit bemerkbar macht, welche Symptome es gibt und wie Sie Abhilfe schaffen, lesen Sie kompakt in diesem Beitrag.

Was ist eine Haarwurzelentzündung?

Eine Haarwurzelentzündung, auch bekannt als Follikulitis, ist eine Entzündung der Haarfollikel. Diese Follikel sind für die Verankerung der Haare in der Haut zuständig. Bei einer Entzündung dieser Haarwurzeln bilden sich weißlich-gelbe Pickel oder Eiterknötchen aus.

Sichtbar werden diese beispielsweise im Gesicht nach einer Nassrasur, wenn es zu einer Verletzung der Haarfollikel und in der Folge zu einer Entzündung der Poren kommt.

Für die Betroffenen kann eine solche Haarfollikelentzündung unter Umständen sehr unangenehm sein. Haarwurzelentzündungen können grundsätzlich nicht nur am Kopf, sondern am gesamten Körper auftreten. Überall dort, wo Haare wachsen, kann es auch zu einer Haarbalgentzündung kommen.

Zu den am häufigsten betroffenen Stellen gehören der Kopf und bei Männern die Brust und der Gesichtsbereich . Auch Frauen, die sich regelmäßig die Achseln rasieren, können dabei die Hautflora schädigen, durch das Auftragen von Pflegeprodukten die Poren verstopfen und Entzündungen auslösen. Lediglich an den Handinnenflächen und den Fußsohlen kann es nicht zu Haarwurzelentzündungen kommen.

Ursachen & Auslöser: Wie entsteht eine Follikulitis?

Geht man auf Ursachenforschung, dann können mehrere Faktoren die Erkrankung auslösen.

  • Bakterielle Infektion
    Bakterielle Infektionen sind die häufigste Ursache für eine Haarwurzelentzündung. Bakterien und Erreger wie Staphylococcus aureus können in den Haarfollikel eindringen und eine Infektion verursachen. Diese Bakterien sind Bestandteil der natürlichen Hautflora, können aber über Verletzungen wie nach einer Rasur in die Haarwurzel gelangen und dort eine Entzündung auslösen.
  • Pilzinfektion
    Pilzinfektionen können ebenfalls eine Haarwurzelentzündung verursachen, insbesondere auf der Kopfhaut. Pilze wie Malassezia dringen in diesem Fall tief in den Haarfollikel ein und verursachen dort eine Entzündung.
  • Verstopfte Haarfollikel
    Eine Verstopfung der Haarfollikel durch Schmutz, Schweiß bzw. Schweißbildung oder Öl kann ebenfalls zu einer Haarwurzelentzündung führen. Durch die verstopfte Hautstelle wird der Haarbalg nicht mehr ausreichend mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt und es entstehen die unangenehmen Pickelchen.
  • Reizung der Haarfollikel
    Wird Reibung oder Druck auf die Haarfollikel ausgeübt, vornehmlich durch enganliegende Kleidung, Mützen oder Haarbänder auf der Kopfhaut, können Haarwurzelentzündungen und in der Folge Haarausfall entstehen.
  • Autoentzündungszustände (medizinisch Folliculitis Decalvans)
    In seltenen Fällen können auch sogenannte Autoenztündungszustände Entzündungen im Gewebe verursachen und in der Folge eine Haarwurzelentzündung auslösen.
  • Immunschwäche
    Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie z.B. Patienten mit HIV/AIDS oder Krebspatienten, haben ein höheres Risiko für eine Haarwurzelentzündung. Die Abwehr in den Haarfollikeln ist geschwächt, Bakterien haben ein leichteres Spiel und können leichter in die Haarfollikel eindringen.

Auch Grunderkrankungen wie Diabetes Mellitus, eine Schuppenflechte oder die Einnahme bestimmter Medikamente zählen zu den Risikofaktoren für eine Haarbalgentzündung. Auch eine falsche Ernährung kann den Ausbruch einer Haarwurzelentzündung begünstigen, weil dem Körper für den Abwehr- und Heilungsprozess wichtige Mineralien und Nährstoffe fehlen.

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung einer Haarwurzelentzündung

Bestimmte Verhaltensweisen und Gewohnheiten im Alltag können Haarwurzelentzündungen begünstigen. Schlechte Rasurtechniken an den behaarten Körperstellen führen häufig zu Verletzungen, das Bakterium dringt in die Haut ein und schafft dadurch ideale Voraussetzungen für eine Follikulitis.

Darüber hinaus existieren weitere Risikofaktoren:

  • Das Risiko von Haarwurzelentzündungen kann durch Hautverletzungen wie Kratzer und Schnitte nach der Rasur erhöht werden.
  • Die Übertragung von Haarwurzelentzündungen durch direkten Hautkontakt mit infizierten Personen oder die Verwendung von Handtüchern und Gegenständen von infizierten Personen ist möglich.
  • Das Risiko von Haarwurzelentzündungen kann in Pools und Whirlpools erhöht werden, wenn die Reinigung nicht ausreichend ist und nicht genügend Chlor verwendet wird.
  • Das Tragen enger Kleidung kann die Haarfollikel reizen und dadurch zu Haarwurzelentzündungen führen.

Symptome & Diagnostik: Woran erkenne ich eine Haarwurzelentzündung?

Deutliche Anzeichen einer Haarwurzelentzündung können Rötungen, Furunkel, Schwellungen und eine Eiterbildung am Haarfollikel, ausgelöst durch Bakterien sein. An den betroffenen Stellen kommt es dann zu Juckreiz und Schmerzen.

Wenn die Entzündung tief in die Haarfollikel eindringt, kann dies zu einer Beeinträchtigung der Haarqualität oder sogar Haarausfall an der betroffenen Stelle führen. In seltenen Fällen kann eine schwere Infektion durch eine Haarwurzelentzündung Fieber verursachen. Wenn Sie Symptome einer Haarwurzelentzündung bemerken, sollten Sie daher zeitnah einen Arzt aufsuchen und nicht warten, bis sich die Symptome verstärken und die Haare ausfallen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Aufgrund der Vielzahl möglicher Ursachen für eine Follikulitis kann es schwierig sein, eine genaue Diagnose zu stellen. In vielen Fällen ist es erforderlich, Mikroorganismen zu kultivieren oder gelegentlich eine Biopsie des Follikelgewebes und pathologische Untersuchungen anzuregen. Bei nicht-infektiösen Ursachen ist es wichtig, die Krankengeschichte zu kennen, um bestimmte Medikamente als Ursache auszuschließen.

Behandlung & Therapie: Was tun bei einer Haarwurzelentzündung?

Die Behandlung einer Haarwurzelentzündung kann abhängig von der Schwere der Infektion variieren. In leichten Fällen kann eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der betroffenen Stelle und die Verwendung von antibiotischen Salben, Peelings und Tinkturen ausreichen. Sind Bakterien oder Pilze die Auslöser für die Haarwurzelentzündung, dann verschreibt der Arzt meistens ein Antimykotikum oder ein Antibiotikum, um die Infektion zu bekämpfen.

Warme Kompressen können helfen, die Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Um eine weitere Reizung der betroffenen Hautstelle zu vermeiden, kann es hilfreich sein, eng anliegende Kleidung zu vermeiden oder den Kontakt mit Chemikalien oder anderen Reizstoffen zu reduzieren.

Um eine Entzündung der Haarfollikel zu behandeln, ist es darüber hinaus wichtig, geeignete Körperpflegeprodukte zu verwenden. Natürliche und nicht reizende Substanzen sind die beste Wahl, um die Kopfhaut und das Haar zu schonen. Produkte mit Teebaumöl sind empfehlenswert, weil sie antibakteriell wirken und die Talgdrüsen nicht verstopfen. Im Falle einer akuten Entzündung kann es hilfreich sein, das Teebaumöl direkt auf die betroffene Stellen zur Behandlung aufzutragen.

Vorbeugung & Prophylaxe: Wie wirke ich einer Haarwurzelentzündung entgegen?

Bevor überhaupt ein Problem entsteht und eine Behandlung nötig wird, können Sie einer Haarwurzelentzündung wirksam vorbeugen. Um das Risiko einer Haarwurzelentzündung zu reduzieren, ist es ratsam, eine basische Ernährung zu bevorzugen und auf die Signale des eigenen Körpers zu hören. Obwohl es Ursachen gibt, die sich nicht durch Prävention vermeiden lassen, kann ein ausgeglichener Säure-Basenhaushalt durch gesunde Ernährung und Vermeidung von Säurebildnern erreicht werden, ohne dabei Einschränkungen im Lebensstil hinnehmen zu müssen.

Sollten Anzeichen einer Haarwurzelentzündung auf der Kopfhaut auftreten, ist es wichtig, umgehend medizinischen Rat durch einen Arztbesuch einzuholen. Nur so können Sie sicherstellen, dass sich die Entzündung nicht bis zur Haarwurzel ausbreitet und dort irreparable Schäden verursacht.

Eine vitaminreiche Nahrung, die ausreichend essenzielle Nährstoffe, Spurenelemente und haarwuchsfördernde Mineralien enthält, kann helfen, das Haar gesund zu halten. Zudem ist es ratsam, milde Haarpflegeprodukte zu verwenden und das Eindringen von Bakterien und Keimen in kleine Wunden zu vermeiden. Bei einer Haarwurzelentzündung im Anfangsstadium ist eine schnelle Behandlung möglich, um Folgeschäden zu vermeiden.

Haartransplantation bei irreversibler Follikelschädigung durch Entzündung

Sollte infolge einer Haarwurzelentzündung eine irreparable Schädigung der Haarwurzeln entstanden sein, dann kann eine Haartransplantation die Lebensqualität der betroffenen Patienten deutlich erhöhen. Steht nach einer gründlichen Haaranalyse die Ursache für den Haarschwund fest und sind die Auslöser beseitigt, dann können Haartransplantationen wieder zu einem sichtbar gleichmäßigen Haarbild führen.

Bei diesem minimalinvasiven werden aus dem nicht vom Haarverlust betroffenen Bereich Haarwurzeln entnommen und in die kahlen Stellen eingesetzt. In modernen Kliniken sind die Anwuchsraten sehr hoch, sodass das Ergebnis ein Leben lang halten kann.

FAQ: Ihre häufigen Fragen zum Haarausfall durch Haarwurzelentzündung

Kann eine Entzündung im Körper Haarausfall verursachen?

Was ist, wenn Haare mit Wurzel ausfallen?

Kann ausgefallenes Haar wieder wachsen?

Bei welchen Krankheiten hat man sehr viel Haarausfall?

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Clemens Weber

Unser HT Experte ist Ihr kompetenter Ansprechpartner, wenn es um das Thema Haartransplantation geht. Seit 2011 beschäftigt er sich mit dem Thema Eigenhaartransplantation und unterstützt Betroffene von Haarausfall dabei, den richtigen Arzt für eine Haartransplantation in der Türkei zu finden. Als Experte und Berater hat er bereits über 1500 Menschen vor, während und nach ihrer Haarverpflanzung betreut und begleitet.

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