Jeder spricht vom Schwangerschafts-Glow der Schwangeren.
Frauen in der Schwangerschaft wird nachgesagt, dass sie von innen heraus strahlen, dass ihre Augen leuchten und ihnen die Vorfreude auf das Baby schon von weitem anzusehen ist. Worüber aber weniger geredet wird, ist das Thema Haarausfall in der Schwangerschaft. Viele Frauen leiden darunter, dass ihre Haare plötzlich dünner werden und sich auch viele andere Veränderungen im Körper wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit bemerkbar machen.
Warum so viele Schwangere unter Haarausfall leiden und wie sie den Verlust von Haaren stoppen können, lesen Sie in diesem Beitrag.
Anzeichen und Symptome von Haarausfall in der Schwangerschaft
Haarausfall während der Schwangerschaft kann beunruhigend sein und viele Fragen aufwerfen. Man spricht dann von einem Haarausfall, wenn Haare in Büscheln ausfallen, das Haar an Volumen verliert oder sogar der Blick auf die Kopfhaut frei wird. Allerdings muss es sich nicht bei jedem Haarausfall in der Schwangerschaft gleich um einen pathologischen Haarausfall handeln. Normalerweise verliert jeder Mensch täglich bis zu 100 Haare. Sollten Sie über einen längeren Zeitraum in der Schwangerschaft feststellen, dass Sie weitaus mehr Haare verlieren, dann kann man von einem echten Haarausfall sprechen.
Wann tritt Haarausfall in der Schwangerschaft meistens auf?
Einige Frauen bemerken in den ersten Monaten der Schwangerschaft einen verstärkten Haarverlust. Dies kann auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen sein, insbesondere auf den Anstieg von Östrogen und Progesteron. Bei den meisten Frauen tritt in der zweiten Schwangerschaftshälfte eine Verbesserung der Haarqualität ein. Das Haar wird dicker und erscheint voller. Gegen Ende der Schwangerschaft, im dritten Trimester, bemerken sie dann erneut verstärkten Haarausfall. Sehr häufig kommt es auch zu einem postpartalem Haarausfall, den die Frau etwa drei Monate nach der Geburt bemerkt.
Ursachen des Haarausfalls: Warum schwindet die Haarpracht in der Schwangerschaft
Haarausfall in der Schwangerschaft ist zunächst kein Grund zur übermäßigen Sorge. Der erste Ansprechpartner ist der behandelnde Frauenarzt, der die Gründe für den Haarausfall findet. Er kann Blutuntersuchungen machen, den Östrogenspiegel messen, einen Eisenmangel oder eine Blutarmut feststellen und auch das Gelbkörperhormon überprüfen. Oftmals kann schon durch die Analyse der Blutwerte der Grund für Haarausfall gefunden werden.
Weitere Gründe für den Verlust der Haare in der Schwangerschaft:
- Hormonelle Veränderungen
Während der Schwangerschaft erlebt der Körper der Frau eine erhebliche hormonelle Umstellung, Bemerkbar machen sich dabei vor allem der Anstieg der Progesteron- und Östrogenspiegel. Diese Hormone können das Haarwachstum positiv beeinflussen und zu dickerem und gesünderem Haar führen. Nach der Geburt sinken diese Hormonspiegel jedoch wieder, was einen Haarausfall nach der Schwangerschaft begünstigt. - Nährstoffmangel
Während der Schwangerschaft benötigt der Körper zusätzliche Nährstoffe, um das Wachstum des Babys zu unterstützen. Haarausfall wird begünstigt, wenn die Ernährung nicht ausgewogen ist oder bestimmte Vitamine und Mineralstoffe fehlen. Besonders häufig ist ein Eisenmangel in der Schwangerschaft, weil der Eisenbedarf in dieser Zeit sehr hoch ist. - Stress
Schwangere leiden häufig unter Appetitlosigkeit, Übelkeit oder haben Muskelkrämpfe durch einen Mangel an Magnesium. Schwangerschaft kann stressig sein und Stress ist bekanntermaßen ein Faktor, der zu Haarausfall führt. Gönnen Sie sich also Ruhe. - Genetik
Die Veranlagung für Haarausfall kann genetisch bedingt sein. Wenn Haarausfall in Ihrer Familie weit verbreitet ist, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass Sie während der Schwangerschaft ebenfalls davon betroffen sind. - Schilddrüsenprobleme
Eine Fehlfunktion der Schilddrüse wie eine Unterfunktion oder eine Überfunktion kommt ebenfalls als Ursache für Haarausfall infrage. Während der Schwangerschaft verändern sich Schilddrüsenhormone – das wirkt sich sowohl auf die Haut als auch auf die Haare aus.
Haarausfall kann auch eine Folge davon sein, dass Sie die Anti-Baby-Pille abgesetzt haben.
Was kann man gegen Haarausfall in der Schwangerschaft tun?
Haarausfall während der Schwangerschaft ist in den meisten Fällen vorübergehend und ganz normal. Er tritt auf, weil sich der Hormonhaushalt verändert und klingt normalerweise von selbst ab, nachdem das Baby geboren ist und sich die Hormone wieder normalisieren. Dennoch können Sie ihren Haarwuchs durch verschiedene Maßnahmen etwas unterstützen und anregen.
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Essen Sie viel Obst, Gemüse, mageres Protein und Vollkornprodukte. Auch im Bereich der Haarpflege können Sie die Haarfollikel auf dem Kopf dazu anregen, wieder besser zu wachsen. Verwenden Sie ein mildes Shampoo und Pflegeprodukte, um Ihr Haar zu schonen. Sie sollten während der Schwangerschaft auf Chemikalien wie Haarfärbemittel verzichten. Achten Sie außerdem immer auf Ihren Eisenwert und sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob in Ihrem Fall die Einnahme von Eisenpräparaten sinnvoll ist.
Welche Vitamine helfen, um das Haarwachstum zu fördern?
Das Haarwachstum wird von verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen beeinflusst, die eine wichtige Rolle bei der Haargesundheit spielen. Versorgen Sie Ihr Haar ausreichend mit den folgenden Vitaminen:
- Biotin (Vitamin H oder B7): Biotin ist eines der wichtigsten Vitamine für gesundes Haar. Es spielt eine Rolle bei der Produktion von Keratin, dem Hauptbestandteil der Haare. Die Einnahme von Biotinpräparaten kann das Haarwachstum unterstützen.
- Vitamin A: Dieses Vitamin ist wichtig für die Produktion von Talg, einer öligen Substanz, die die Kopfhaut pflegt. Eine ausreichende Vitamin-A-Zufuhr ist wichtig für gesundes Haarwachstum.
- Vitamin C: Vitamin C ist ein starkes Antioxidans und hilft dem Körper bei der Aufnahme von Eisen, einem Mineral, das für das Haarwachstum wichtig ist. Es fördert auch die Kollagenproduktion, was die Haare stärker macht.
- Vitamin D: Ein Mangel an Vitamin D wird sehr häufig mit Haarausfall in Verbindung gebracht. Die Aufnahme von ausreichend Vitamin D aus Sonnenlicht oder Nahrungsergänzungsmitteln kann das Haarwachstum fördern.
- Vitamin E: Vitamin E ist ein weiteres Antioxidans, das die Durchblutung der Kopfhaut verbessert. Dies kann das Haarwachstum unterstützen, indem es den Haarfollikeln mehr Nährstoffe liefert.
- Vitamin B-Komplex: Die verschiedenen B-Vitamine wie Biotin, Folsäure und Niacin spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Haargesundheit. Sie sind in der Regel in Biotinpräparaten oder B-Komplex-Vitaminen enthalten.
- Eisen: Eine ausreichende Eisenaufnahme aus der Nahrung oder Ergänzungsmitteln kann das Haarwachstum verbessern.
- Zink: Zink ist ein Mineral, das für die Haargesundheit entscheidend ist. Ein Zinkmangel kann zu Haarausfall führen.
Wann hört der Haarverlust nach der Geburt wieder auf?
Der Haarausfall beginnt normalerweise einige Monate nach der Geburt, da die Hormone im Körper wie Östrogen und Progesteron wieder auf ihr vorheriges Gleichgewicht zurückkehren. Dieses Phänomen tritt oft zwischen dem 2. und 4. Monat nach der Geburt auf. Postpartaler Haarausfall kann bis zu einem Jahr nach der Geburt anhalten, obwohl er bei den meisten Frauen im Laufe der Zeit wieder besser wird.
Bei Müttern, die stillen, kann der postpartale Haarausfall länger anhalten, da das Hormon Prolaktin, das die Milchproduktion fördert, auch das Haarwachstum beeinflusst. Nach dem Abstillen normalisieren sich die Hormone meistens wieder und der Haarausfall nach der Schwangerschaft geht wieder in einen normalen Haarwuchs über.
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