Welche Medikamente nach Haartransplantationen?

Medikamente nach einer Haarverpflanzung

Warum werden überhaupt Medikamente nach Haartransplantationen benötigt?

Diese Frage findet sich in vielen Foren des Internets und das mit einiger Berechtigung.

Schließlich wird doch unter anderem darum eine Haartransplantation durchgeführt, damit Bereiche des Kopfes, die von Haarausfall betroffen sind, wieder vollen Haarwuchs aufweisen und dies unwiderruflich. Also ohne medikamentöse Behandlung.

Warum es trotzdem empfehlenswert ist, Medikamente nach Haartransplantationen einzunehmen, wird Ihnen in diesem Artikel ausführlich erklärt.

Am Ende wird auf zwei Medikamente näher eingegangen, die von vielen Ärzten häufige empfohlen werden.

Haarausfall

In der Regel ist erblicher Haarausfall ein langsam voranschreitender Prozess, der sich über Jahrzehnte hinweg fortsetzen kann. Es beginnt üblicherweise mit dem Rückgang des Haares über der Stirn, dem Hinterhaupt oder im oberen Bereich der Schläfen, was zu den berühmten Geheimratsecken führt. Die Haare dieser Kopfpartien sind am häufigsten vom Ausfall betroffen. Warum dies so ist und warum andere Bereiche, wie der Haarkranz in Ohrenhöhe, weit weniger oder überhaupt keinen Haarausfall zeigt, kann noch nicht eindeutig geklärt werden. Zumindest ist klar, das Haare oder besser die Haarfollikel eine von der Kopfhaut unabhängige genetische Ausstattung besitzen.

Aus diesem Grund sind Eigenhaarverpflanzungen erfolgreich. Werden dementsprechend Haarwurzeln aus einem stabilen Bereich in eine von Glatzenbildung betroffene Stelle verpflanzt, wachsen diese Haare dort an und weiter. Allerdings vermehren sie sich nicht. Ein Haar darf nicht etwa mit einer Blume verwechselt werden, die Samen ausstreut und neue Haare um sich herum entstehen lässt.

Die Anzahl der Haare, die ein Mensch besitzt, ist von Geburt an festgelegt. Diese Haare besitzen eine Wachstumsphase, die zwischen 2 und 6 Jahre dauern kann. Danach fallen sie aus und in der bestehenden Haarwurzel entsteht ein neues Haar, wenn nicht, wie bei erblichem Haarausfall, das Neuwachstum unterbrochen wird. Wenn nun bei einer Haartransplantation ein stabiler Haarfollikel in die Nachbarschaft eines instabilen Haarfollikels gesetzt wird, kann er nicht verhindern, dass dieser früher oder später seine Tätigkeit einstellt und kein neues Haar mehr aus ihm entsteht

Darum besitzen Medikamente nach Haartransplantationen ihre Berechtigung

Haartransplantation

Es geht also nicht darum, die verpflanzten Haare medikamentös zu unterstützen, sondern darum, die Nachbarbereiche der verpflanzten Haare vor weiterem Haarausfall zu bewahren. Wenn etwa im Stirnbereich eine Haartransplantation durchgeführt wurde und die Haare wieder normal wachsen, kann es trotzdem geschehen, das die dahinter liegenden Haare weiter ausfallen. Haartransplantationen können nicht beliebig oft und in kurzen Zeitabständen durchgeführt werden. Die Kopfhaut wie auch die Haare benötigen eine gewisse Regenerationszeit und es ist natürlich auch eine Frage der Kosten. Um nun zu verhindern, das durch fortschreitendem Haarausfall in weiteren, nicht operierten Bereichen, das optische Erscheinungsbild wiederum beeinträchtigt wird, können bestimmte Medikamente den Haarausfall stoppen oder zumindest verlangsamen. Die hierbei von den Ärzten überwiegend empfohlenen Mittel sind Minoxidil (Regaine) sowie Finasterid (Propecia).

Was ist Minoxidil?

Minoxidil, das auch unter der Markenbezeichnung Regaine® bekannt ist, wurde in den 1970er-Jahren als Medikament gegen Bluthochdruck entwickelt. In Tablettenform wird es dafür noch heute eingesetzt. Seine interessante Nebenwirkung, die Verstärkung des Haarwachstums, veranlasste die pharmazeutischen Unternehmen, ein Mittel aus Minoxidil herzustellen, das als Schaum oder Lösung direkt auf die betroffenen Kopfpartien aufgetragen wird. Dabei wird zwischen Frauen und Männern unterschieden. Die Lösung oder der Schaum für Männer enthält 5 % Minoxidil, das Medikament für Frauen nur 2 %. Das Mittel, das nun schon über 20 Jahre zur Bekämpfung von Haarausfall eingesetzt wird, zeigte bisher keine klinisch verifizierbaren Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Allerdings dürfen nicht gleichzeitig Minoxidil beziehungsweise Regaine® und ein anderes Mittel auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Minoxidil kann Haarausfall nicht nur stoppen, mitunter werden die Haarwurzeln auch zum Neuwachstum der Haare angeregt.

Was ist Finasterid?

Finasterid ist ein oral einzunehmendes Medikament, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz rezeptpflichtig ist. Es wird unter dem Markennamen Propecia vertrieben. Finasterid zeigte in internationalen Studien einen sehr hohen Wirkungsgrad bezüglich des Aufhaltens von Haarausfall und kann das Kopfhaar wieder verdichten. Es soll aber nicht verschwiegen werden, das durch die Einnahme von Finasterid Nebenwirkungen wie etwa Potenzstörungen auftreten können. Aus diesem Grund besteht in den DACH-Ländern eine Rezeptpflicht für Finasterid beziehungsweise Propecia.

Clemens Weber

Unser HT Experte ist Ihr kompetenter Ansprechpartner, wenn es um das Thema Haartransplantation geht. Seit 2011 beschäftigt er sich mit dem Thema Eigenhaartransplantation und unterstützt Betroffene von Haarausfall dabei, den richtigen Arzt für eine Haartransplantation in der Türkei zu finden. Als Experte und Berater hat er bereits über 1500 Menschen vor, während und nach ihrer Haarverpflanzung betreut und begleitet.

Sein YouTube Kanal: Der HT Experte

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